Über Hart im Zillertal

Die Gemeinde Hart liegt gegenüber von Fügen auf der sonnigen, rechten Talseite des vorderen Zillertales. Schon Johann Jakob Staffler pries 1842 in seiner Topographie von Tirol und Vorarlberg das Harter Gemeindegebiet: „Hier erhebt sich in der Richtung von Norden nach Süden der einzig schöne Hartberg, höher als ein gewöhnliches Mittelgebirge, vollkommen begrünt und angebaut von der Wurzel bis auf das Joch … Quellen und Bächlein fließen da und dort … In zahlreiche Gehöfe verteilt, ist er mit Häusern und Scheunen ganz übersäet“.

Der Ortsname Hart wird vom Althochdeutschen abgeleitet und soll soviel wie „ein durch Rodung gelichteter Wald“ bedeuten.

Als 1809 Andreas Hofer die Zillertaler zum Kampf gegen die Franzosen und Bayern aufrief, sammelten sich die Harter Schützen in Fügen und marschierten zu den ersten Kampfstätten. Während Schlitters am 15. Mai 1809 abbrannte und Strass geplündert wurde, übernachtete der Vikar von Hart mit den besten Kirchengeräten und dem Allerheiligsten im Wald. Glücklicherweise blieb Hart weitgehend verschont.

Kulturelle Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche zum Hl. Bartholomäus
Die Pfarrkirche, mit ihrem schön geschweiften Westgiebel und dem Turm mit doppelter Zwiebelhaube, leuchtet hell zwischen den grünen Wiesen und Wäldern hervor. Die Kirche wird bereits 1486 urkundlich erwähnt, dürfte aber weit älter sein. Barocke Baulust und das Ansteigen der Einwohnerzahl waren wohl der Grund für einen Neubau, den Matthias Ranger aus Axams mit Hilfe der Harter Bevölkerung 1734 bis 1737 ausführte. Von der ehemals gotischen Kirche ist nur der Chor erhalten geblieben. Die Fresken sowie das Bild am Hochaltar malte der berühmte Anton Kirchebner aus Götzens. Auffallend ist außerdem die Gestaltung verschiedenster Elemente mit dem rötlichen Kramsacher Marmor.

Die Wallfahrtskapelle zu Ehren Mariä Reinigung am Harterberg (850 m Seehöhe)
Hoch über dem Tal, etwa eine halbe Stunde nordöstlich der Pfarrkirche von Hart, wurde 1677 die weithin sichtbare Renaissancekapelle mit ihrem achteckigen Turm und dem Zwiebelhelm zu Ehren der Muttergottes erbaut. Die Legende berichtet, dass die Muttergottes einstmals im Bächlein neben der Kapelle die Windeln für das Jesuskind gewaschen habe. Daher wird auch heute noch dem Wasser besondere Heilkraft, vor allem bei Augenleiden, zugeschrieben.

An der Zillerbrücke steht eine überlebensgroße, in der Haltung und in der Strenge des Ausdrucks eindringliche Statue des Hl. Johannes Nepomuk, die der Kramsacher Bildhauer Peter Schneider 1962 schuf.

Luftaufnahme Hart im Zillertal im WInter 2015/2016

Luftaufnahme Hart im Zillertal im Winter 2015/2016

Berühmte Persönlichkeiten

Wie fast jeder Ort im Zillertal kann auch Hart mit großem Stolz auf viele musisch begabte Ortskinder blicken. Vor allem in der Familie der Wurm, der Kreidl und der Familie Peter gab es hervorragende musikalische Begabungen. Die „Nachtigall des Zillertales“, die Bäuerin Rosina Ortner (gest. 1956), fand mit ihren Tiroler Volksliedern sogar vor dem Zaren in Petersburg größte Bewunderung.

Freizeitmöglichkeiten

Das kleine Erholungsdorf bietet vor allem wanderfreudigen Gästen einen schönen Aufenthalt in einer vielfältigen Bergwelt der Zillertaler und Kitzbühler Alpen. Der Naturerlebnisweg besteht aus 15 Stationen, wo großen und kleinen Wanderern die Besonderheiten der Landschaft durch Schautafeln und Erlebnisstationen näher gebracht werden. Der Naturerlebnisweg besteht aus zwei verbundenen Rundwegen von 2 km (nördliche Runde) – und 2,5 km (südliche Runde mit dem Schleierwasserfall).